(Fotos folgen in den nächsten Tagen)
Fotos vom 21. September 2014
Die Panzer-Kaserne F. / Röttiger-Kaserne wurde 1937–1944 für die deutsche Wehrmacht in die Heidelandschaft gebaut. Nach Kriegsende übernahm die britische Armee das Gelände als Entnazifizierungslager, Auffanglager für Flüchtlinge sowie als Altenheim. Auch war dort das WCDC No. 2 (War Criminal Holding Centre) als „Kriegsverbrecherlager“ eingerichtet worden. Nach Abrücken der „Britischen Besatzungsmacht“ im April 1948 übernahm die Hamburger Sozialverwaltung die Anlagen einschließlich der im Gelände zahlreich aufgestellten Nissenhütten zur „Einrichtung eines Siechenheimes“. Die Kraftfahrzeug- und Werkstatthallen wurden jedoch durch die Privatwirtschaft übernommen. Die ehemaligen Kasernenanlagen wurden im Zuge des Aufbaus der Bundeswehr 1959 von dieser übernommen und zum größten Kasernenareal Hamburgs ausgebaut. Die Kaserne erstreckte sich auf einer Fläche von 67 ha und besaß einen angeschlossenen Standortübungsplatz (3,8 km²), einen eigenen Bahnhof, die Kleiderkammer Nord sowie andere militärische Infrastruktur. Hier waren der Stab sowie Truppenteile der Panzergrenadierbrigade 7 „Hansestadt Hamburg“, wie die Panzergrenadierbataillone 72, 73 und 173 (nach Auflösung der Panzergrenadierbrigade 17), Panzerartilleriebataillon 75 (aufgelöst Sommer 1993), sowie die nicht zum Verband gehörende Feldjägerkompanie 5 und das Flugabwehrregiment 3 (aufgelöst Ende 1993) stationiert. Seit den 1990er Jahren waren des Öfteren Einheiten aus aufgelösten Standorten in Hamburg (Sanitätsbataillon 3 aus Heimfeld, Instandsetzungseinheit aus Rahlstedt) am Standort untergebracht, um diese abzuwickeln. Lediglich das Kraftfahrzeugausbildungszentrum Hamburg 2 existierte bis 2003 am Standort. Ferner ergänzten ein Munitions- und Nachschublager des Versorgungsbataillons 70, sowie ein Sanitätszentrum (als Außenposten des Lazaretts in Schwanewede) den Standort.
Benannt wurde die Bundeswehr-Kaserne nach Generalleutnant Hans Röttiger (1896–1960), erster Inspekteur des Heeres.
Die Kaserne wurde im Zuge der Sparmaßnahmen der Bundeswehr 2005 endgültig geschlossen und die letzten verbliebenen der ursprünglich etwa 1.300 Soldaten zogen ab, wenige Teile des Areals wurden verkauft, ein Teil der Gebäude wurde unter Denkmalschutz gestellt.
Mittlerweile stehen nur noch zwei Gebäude, die ehemalige Schießbahn, die ehemalige Panzerstraße und die Bunkeranlagen auf diesem Gelände. Große Bagger haben den Rest der Kaserne dem Erdboden gleich gemacht. Das Gelände ist streng bewacht und wird mittlerweile (seit ca. März 2015) zu einem Wohngebiet ausgebaut.